Willi Schöning: Rathaus-Echo
In Warendorf tut sich was. Mit dem jetzt zu beratenden Haushaltsplanentwurf 2020 werden Positionen benannt, die zwar kostenintensiv, aber richtungsweisend sind. Dazu zählen die Schaffung von Bau- und Gewerbegebieten, die Fertigstellung der Stadtstraße Nord, Investitionen in Kitas und Schulen, Verbesserung der Infrastruktur und nicht zuletzt die Förderung einer sehenswerten Altstadt.
Mit diesen zukunftsweisenden Maßnahmen stellt Warendorf sich den Herausforderungen des demografischen Wandels. Die CDU unterstützt diese Politik der Zukunft, für nachfolgende Generation und will nicht auf dem jetzigen Stand verharren, schon gar nicht rückwärtsgewandte Politik unterstützen.
Wer sich Studien zum demografischen Wandel anschaut, wird feststellen, dass je nach Lage eines Kreises oder Stadt unterschiedliche Prognosen erstellt wurden. Warendorf wird mit einer geringen Bevölkerungsabnahme zu rechnen haben. Dennoch muss alles getan werden, junge Menschen hier zu binden oder sie sogar für diesen Wohnort zu begeistern.
Um das zu erreichen, gilt es primär, Wohnräume bereitzustellen, die den Ansprüchen junger Menschen, Familien oder Alleinstehenden, gerecht werden. Wohnungen mit 100 Quadratmetern und mehr können nicht mehr das Ziel sein, kleinere Wohnungen sind gefragt. Jungen Menschen muss eine Infrastruktur geboten werden, die sie nicht an ihrem Wohnort isoliert. Mobilität ist ganz wichtig. Dazu zählen ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz mit optimalen Bahnverbindungen in beide Richtungen – hohe Priorität hat für die CDU der Halb-Stunden-Takt der Bahn.
Wir brauchen gut ausgebaute Radwege, aber auch verkehrssichere Straßen. In einer ländlich strukturierten Gegend wie hier werden wir nicht gänzlich auf das Auto verzichten können. Diese Vorstellung wäre für viele ein Abwanderungskriterium.
Attraktivität eines Wohnortes bedeutet auch, ein Wohlfühlklima zu schaffen, das Zentrumsstädte vielleicht nicht zu bieten haben. Das sind gute Sozialkontakte, Bürgernähe, bezahlbaren Wohnraum mit einer Nähe zur Natur, gute Kinderbetreuungsangebote, eine umfassende Schullandschaft sowie Freizeitmöglichkeiten mit kulturellen und sportlichen Möglichkeiten.
Warendorf bietet bereits heute mit einer schönen Altstadt, die tausende Touristen jedes Jahr anlockt, wie auch mit den Institutionen vor Ort etwas Besonderes im Vergleich zu benachbarten Gemeinden. Dieses Pfund müssen wir aber auch nutzen, wir dürfen nur nicht auf dem heutigen Stand verharren.
Die Überplanung der Industriebrache Brinkhaus gehört auch unter diesem Aspekt betrachtet. Wollen wir dort zukunftsweisende Politik umsetzen oder den Stillstand praktizieren? Mit dem Strategiekonzept, angestoßen durch Bürgermeister Axel Linke, gehen wir den richtigen Weg.
Willi Schöning